Universität Hamburg, SFB 538 (Zb), Test EXMARaLDA 1.2.6 Hubert Fichte - Uli00:11:51Interview1969vermutlich in einem Hamburger BordellAnnette SchniederNovember 2003Bei dem transkribierten Gespräch handelt es sich um ein Interview des Schriftstellers Hubert Fichte (1935 -1986) mit "Uli" - nach dessen eigenen Angaben "Wirtschafter" in einem Hamburger "Deernwohnheim". Aufzeichnungsort ist vermutlich das Bordell "Palais d'Amour" in Hamburg. Das Gespräch wurde 1969 von Fichte auf Tonband aufgezeichnet und neben weiteren Interviews 1972 im Rowohlt-Verlag unter dem Titel "Interviews aus dem Palais d’Amour" veröffentlicht (erweiterte Neuausgabe 1978 im Fischer-Verlag unter dem Titel "Wolli Indienfahrer"). Im Hintergrund ist das Ticken einer Uhr zu hören.HIATFFichteHubert34AuthorFichte spricht mit leichtem Hamburger Akzent (z. B. - stark vereinfacht beschrieben - o statt a, d statt t, b statt p, e statt ä, dehnt Vokale usw.).Charakteristisch ist ferner der ungewöhnliche Tonfall, in dem er seine Fragen stellt. Seine Stimme geht am Ende einer Frage in der Regel gerade nicht nach oben, sondern nach unten. Der ungewöhnliche Tonfall bzw. die ungewöhnliche Satzmelodie verleiht dem Gespräch insgesamt eine eher "unnatürliche" Note. UunknownUli31 Jahre"Wirtschafter im Deernwohnheim"Sprachliche Charakterisitka:1) Uli spricht mit starkem Hamburger Akzent (z. B. - stark vereinfacht beschrieben - o statt a, d statt t, b statt p, am Wortende ch statt g bzw. cht statt gt, e statt ä, dehnt Vokale sehr in die Länge, "stolpert über'n spitzen Stein", usw.), bisweilen sogar dialektal (z. T. Missingsch = eine Art "Hamburger Halbmundart" und verwendet gelegentlich "Kiez-Vokabular").2) Er spricht relativ langsam, vielfach mit leicht "gepresster" Stimme. 3) Seine Stimme geht des öfteren am Ende eines Satzes nicht nach unten. Einige der Ausführungen klingen daher beinahe wie "gesungen". 4) Markant ist ferner das sehr häufig deutlich hörbare Ein- und Ausatmen beim Sprechen ("schwerer Atem"). Hinzu kommt, dass er während des Gesprächs offenbar raucht, sodass einige der hörbaren Atemzüge tatsächlich Züge an seiner Zigarette sind. 5) Bei der Wiedergabe direkte Rede Dritter innerhalb seiner Schilderungen verstellt Uli geringfügig seine Stimme bzw. spricht in leicht verändertem Tonfall (so als wolle er die zitierte Person imitieren). Obwohl das jeder/ • • äh vom Hafenarbeiter bis zum Bürgermeister weiß jeder, dass das n Puff is. -